- Codex Sinaiticus
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Sinaiticus, Sigel, wichtige Pergamenthandschrift (Unziale/Majuskel) der Bibel aus dem 4. Jahrhundert, die in griechischer Sprache das Neue Testament vollständig, etwa ein Drittel des Alten Testaments im Text der Septuaginta, den Barnabasbrief und den »Hirten des Hermas« enthält. Der Codex Sinaiticus wurde 1844 und 1859 von K. von Tischendorf im Katharinenkloster auf der Sinaihalbinsel (daher der Name) entdeckt. 43 Blätter des ersten Fundes (mit Texten aus dem Alten Testament) brachte er nach Leipzig, wo sie als Codex Friderico-Augustanus in den Bestand der Universitätsbibliothek eingingen; die übrigen 347 Blätter wurden dem russischen Kaiser Alexander II., der 1859 eine weitere Forschungsreise Tischendorfs finanziell unterstützt hatte, vom Katharinenkloster geschenkt und 1933 von der UdSSR für 100 000 £ an das Britische Museum verkauft.O. Paret: Die Überlieferung der Bibel (41966);L. Schneller: Tischendorf-Erinnerungen. Die abenteuerl. Entdeckung des C. S. (41.-43. Tsd. 1991).
Universal-Lexikon. 2012.